Qualitätsmessung in der Pflege mit Routinedaten (QMPR)
Für die Qualitätsmessung in Pflegeheimen bieten Routinedaten ein großes Potenzial, denn sie ermöglichen eine sektor- und berufsgruppenübergreifende Perspektive auf die Versorgung der Pflegebedürftigen. Fehl- und Unterversorgung einer der vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen in Deutschland sind vielfach wissenschaftlich untersucht und medial berichtet. Insbesondere an den Schnittstellen der alltäglichen pflegerischen und medizinischen Versorgung der rund 700.000 in der Regel hochbetagten und multimorbiden Pflegeheimbewohnenden lassen sich relevante und beeinflussbare Aspekte durch Routinedaten beschreiben.
QMPR - erstmals routinedatenbasierte Qualitätsindikatoren für das Setting Pflegeheim
Um diese Qualitätsdefizite einrichtungsbezogen und regelhaft messbar zu machen, entwickelte das WIdO in Kooperation mit dem aQua-Institut und der Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften zwölf wissenschaftlich fundierte Indikatoren. Die Ergebnisse des durch den Innovationsfonds geförderten zweijährigen Forschungsprojekts QMPR liegen nun vor. Eine Qualitätsmessung an den Schnittstellen der pflegerisch-ärztlichen Versorgung, des Arzneimitteleinsatzes sowie im Kontext der Hospitalisierung von Pflegeheimbewohnenden wird damit möglich. Die Indikatorergebnisse bestätigen eindrücklich die empirischen Befunde zur Fehlversorgung dieser Klientel und zeigen überdies ein deutlich heterogenes Bild: die Qualität variiert zwischen den Einrichtungen teilweise enorm.
Für die Pflege- und Versorgungsforschung in Deutschland betritt das WIdO damit Neuland und leistet langfristig einen wichtigen Beitrag für die Qualitätssicherung und zur Transparenz bei der Versorgung von Pflegebedürftigen.
Der Ergebnisbericht zum Projekt „Qualitätsmessung in der Pflege mit Routinedaten (QMPR) ist ab sofort als kostenloser Download erhältlich.